Eine neue Studie der Charité lässt aufhorchen!
Patient*innen mit einer COMT-Mutation, insbesondere diejenigen mit einer starken Einschränkung de Enzyms Catechol-O-Methyltransferase (COMT) erleiden häufiger Komplikationen nach Bypass-Operationen.
Der Grund:
„Die Unterfunktion von COMT (ist) auch für die Resistenz gegen Noradrenalin verantwortlich ist. Daher nützt bei Patienten mit dieser Genveränderung die routinemäßige Gabe von Noradrenalin nichts.“
Daraus erklärt sich auch, weshalb die Anästhesie beim Zahnarzt, welche Adrenalin und Noradrenalin enthält, in der Regel nicht wirkt.
„Die Forscher untersuchten 260 Patienten, die sich einer Bypass-Operation unterzogen hatten. Rund ein Viertel von ihnen wies die COMT-Unterfunktion auf. Die Mehrzahl dieser Patienten hatte bei der Operation schwerwiegende postoperative Komplikationen bis hin zu irreparablem Nierenversagen erlitten. „Ein einfacher Gentest würde genügen, um diese Gefahr auszuschließen“, folgert Prof. Dragun. Sie möchte erreichen, dass der gängige Test routinemäßig vor Herzoperationen durchgeführt wird, um Risikopatienten herauszufiltern.“
Diese Entwicklung ist sicherlich eine Gute!
Wenn wir hin wollen zu einer personalisierten und individuell wirksamen Medizin, dann muss das Genom eines jeden Einzelnen berücksichtigt werden.
Daraus ergibt sich in letzter Konsequenz, dass der Ansatz , welcher bis heute Gültigkeit hat, dass nur jene Medizin wirksam sei, welche statistische Evidenz nachweise, falsch ist.Weil jeder Mensch anders ist, wird es nicht möglich sein eine individuelle Therapie statistisch zu überprüfen.
Jeder einzelne Mensch hat sein nur ihm eigenes Genom, diese Erkenntnis ist gewiss.
Was noch nicht gewiss ist, inwieweit Gene tatsächlich krank machen und wie eine ideale individuelle Therapie aussehen wird. Da es viele Gene gibt, welche toxische Substanzen und chemische Produkte schlecht verstoffwechseln lassen, ist es wahrscheinlich, dass eine „natürliche“ Therapie die wirksamere sein wird.
Es ist nicht zu hoffen, dass eine zukünftige Therapie darin bestehen würde, am Genom herum zu schnippseln, dann dann wissen wir wirklich nicht mehr, was wir tun!
Hier der Link zum Originalartikel der Charité
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