Stresshormone und COMT

Zu viel Stresshormone

Catechol-O-Methyl-Transferase (COMT)

ist ein Enzym, welches zum Abbau von Neurotransmittern wie Dopamin, Adrenalin oder Noradrenalin, sprich Stresshormonen, benötigt wird.

Es gibt Menschen, welche zu wenig COMT produzieren, das wirkt sich auf den ganzen Menschen aus.

Neuronale Zelle

Neuronale Zelle (c) Fotalia #31226671 | Urheber: psdesign1

Einerseits macht es die Menschen zu Schnelldenkern, viele Neurotransmitter im Kopf, sorgen für rasche Aufnahmefähigkeit und Umsetzung. Die COMT-Mutation – COMT*V158M – entspricht einer sehr stark eingeschränkten Produktion von Catechol-O-Methyl-Transferase. Deshalb wird dies auch als Einstein-Gen bezeichnet.

Zwischen dem Genie und dem Wahnsinnigen ist die Ähnlichkeit, daß sie in einer andern Welt leben, als die für alle vorhandene.

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph

 

Andererseits ist die Unfähigkeit Stresshormone abzubauen eine grosse Belastung für Körper und Psyche.

Adrenalin (Epinephrin) verursacht:

  • Verengung der Blutgefässe (Haut und Nieren)
  • Erweiterung der Blutgefässe zur Muskelversorgung
  • Erhöhte Herzfrequenz

 

  • Verlangsamung der Darm-Peristaltik
  • Kann zu Reizdarm-Symptomatik führen
  • Kontraktion von glatter Muskulatur (Schliessmuskel und Harnblase)

 

  • Mobilisierung von Energiereserven via Lipase und Erhöhung des Blutzuckerspiegels

 

  • Aktivierung des Sympathikus (-> führt zur Produktion von mehr Adrenalin und Noradrenalin)
  • Bremst die L-Thyrosin-Bildung
  • Senkt Kalium- und Magnesium-Spiegel

Noradrenalin verursacht:

  • Erhöhung des Blutdrucks

 

  • Wirkt als Neurotransmitter stimuliert den Sympathikus:
  • -> Erhöht Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin

 

  • wird aus L-Thyrosin und L-Dopamin synthetisiert und benötigt dazu Vitamin C

Dopamin

Dopamin gehört zu den wichtigsten „Neurotransmittern“ (Bodenstoffen) in unseren Nervensystem.

Durch einen Dopaminmangel kommt es zum Nachlassen unser Motivation und Leistung. Das kann bis zu einer Depression führen. Hält der Dopaminmangel über längere Zeit an so ist eine Erschöpfung die Folge.

 

Ein gesteigerter Dopaminspiegel durch COMT-Mangel bewirkt somit:

  • Geistige Leistungssteigerung,
  • Übermotiverung (Euphorie) erhöhter Tatendrang,
  • Unruhe
  • ADS und ADHS
  • Psychische Erkrankungen,
  • Psychosen bis hin zur Schizophrenie

Dopamin ist unter anderen Vorstufe der Hormone Adrenalin und Noradrenalin.

Viel Dopmain macht viel Adrenalin und Noradranalin = Teufelskreis


Hypersensibilität

Menschen mit COMT-Mangel haben oft sehr starke Schmerzen. Das Schmerzempfinden ist durch die erhöhten Neurotransmitter erhöht. Da z.B. Adrenalin und Noradrenalin nicht abgebaut werden, sind Anästhetika (Spritzen beim Zahnarzt) mit diesen Inhaltsstoffen oft nicht wirksam! Die Schmerzen in Gelenken und Muskeln entstehen durch den Eiweiss-Abbau (siehe unten) und die daraus resultierende Übersäuerung im Gewebe.

Die Sinne sind stärker ausgeprägt wegen der erhöhten Neurotransmitter:

  • Alles ist lauter
  • Alles ist heller und greller
  • Berührung und körperliche Nähe wird oft als unangenehm empfunden
  • Intensive Gerüche können störend sein
  • Das Geschmacksempfinden ist gesteigert (gute Weinverkoster!)
  • Invasive Therapieformen sind unangenehm (Infusionen)

Auch die Begabung, eine zweite Sprache zu lernen, scheint in Verbindung mit COMT zu stehen Studie University of Washington June 13, 2016


Depressionen und Burnout

entstehen (vereinfacht erklärt) dadurch, dass die Stresshormone Mitochondrien angreifen, bzw. haben die Mitochondrien zu wenig Nährstoffe durch den erhöhten Konsum durch die Stressituation, um gesund zu bleiben.


Eine erhöhte COMT-Produktion

führt dazu, dass die o.g. Hormone insbesondere Dopamin zu sehr abgebaut werden, daraus resultiert, dass Neurotransmitter fehlen, was sich als Parkinson äussert.


Dauerbelastung

Menschen mit zu wenig COMT leben im Dauerstress. Dies führt zu Mängeln von:

  • Vitamin C
  • Vitamin D
  • B-Komplex
  • Calcium
  • Magnesium
  • Kalium
  • Eisen
  • Mangan
  • L-Thyrosin
  • Sauerstoff
  • Aminosäuren

In der Folge:

  • Wird das Immunsystem geschwächt,
  • die generelle Entzündungsneigung gefördert,
  • bilden sich freie Radikale,
  • der Abbau von Eiweissen führt zu Übersäuerung des Gewebes

 

Ungleichgewicht

es gibt einen Überschuss an Stresshormonen und

  • Freien Radikalen (Sauerstoff Radikale)
  • Stickstoffmonoxid-Radikalen (Nitrosativer Stress)
  • L-Homocystein
  • Magensäure
  • Säure durch Eiweissabbau in den Muskeln -> Muskelschmerz und Muskelabbau

Möglich ist die Reaktivierung von Herpes und Epstein-Barr-Virus und daraus folgend Entwicklung von autoimmunen Erkrankungen


Therapiemöglichkeiten

 

Therapien müssen immer individuell sein, Mängel müssen überprüft und behandelt werden. Die hier angegebenen Therapieempfehlungen stammen aus einem Vortrag zum Thema „Stress und Schilddrüse“ und sind nicht umfassend.

 

Freie Radikale; Abbau mittels:

  • Astaxanthin, OPC, Vitamin C, Zink, Selen

 

Stickstoffmonoxid-Radikalen (Nitrosativer Stress); Abbau mittels:

  • Vitamin B12

 

L-Homocystein; Abbau mittels:

  • Betain, Vitamine B12, B6 sowie Folsäure

 

Behandlung von zu viel Magensäure und Säure durch Eiweissabbau (Muskeln / katabol):

  • Regulation von Na, Ka, Mg, Zn,
  • Hochdosierte Aminosäuren = anabol

 

Zu viel an

  • Stresshormonen:
  • Adrenalin
  • Noradrenalin
  • Cortisol und Dopamin

Therapie mit:

  • L-Valin,
  • L-Tryptophan oder besser 5-HTP (5-Hydroxytryptophan)
  • Histidin,
  • L-Theanin,
  • Taurin,
  • GABA,
  • Glycin
  • und Mikronährstoffe (hier vor allem Vitamine der B-Gruppe)

 

Therapeutisch wirksame Substitution bei nachgewiesenen Mängeln und zur Vorbeugung von Mängeln:

  • Hochdosierte Vitamin Komplexe,
  • Vitamin D mindestens 4000 I U. pro Tag plus Vitamin K2

 

Sport, Bewegung im Freien im aeroben Bereich, ansonsten bedeutet dies wieder Stress


Bei Reaktivierung von Herpes- oder / und Epstein-Barr-Virus ist die Mikroimmuntherapie die beste Möglichkeit.


Hinweis für Betroffene

Bitte suchen Sie sich einen Therapeuten, der sich auskennt.

Mängel müssen diagnostiziert werden, auch die Möglichkeit einer COMT-Störung muss im Labor nachgewiesen werden. Nicht alle Menschen mit diesen Symptomen haben wirklich eine genetische Störung. Wer diese Störung jedoch hat, braucht Hilfe und eine lebenslange gut eingestellte Therapie.

Wer Angehörige oder Bekannte hat, die an den o.g. Symptomen leiden, bitte helfen Sie Ihren Mitmenschen indem Sie versuchen zu verstehen. Die meisten leiden auch an geringem Selbstwert und verstehen nicht immer, weshalb man sie kritisiert. Ein COMT-Mangel ist natürlich kein Freibrief für totales Ausrasten und Kleinschlagen der Möblierung bei der geringsten sinnlichen Reizung!

Als Angehörige helfen Sie, indem Sie die Abklärung von COMT unterstützen und somit Erklärung finden können.


Gen für… Schmerzen


ForscherInnen um Jon-Kar Zubieta von der University of Michigan in Ann Arbor haben herausgefunden, dass kleine Variationen im so genannten COMT-Gen einen Menschen mehr oder weniger schmerzempfindlich machen können. COMT steht für Catechol-O-Methyl-Transferase. Dieses Enzym ist am Abbau der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn beteiligt. Das COMT-Gen existiert in zwei Varianten, die gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt sind. Entsprechend werden zwei unterschiedlich aktive Formen des COMT-Enzyms gebildet – sie heißen „Val“ und „Met“. Da das COMT-Gen stets in zwei Kopien vorliegt, gibt es neben Menschen, die ausschließlich das Val-Enzym herstellen können, auch solche, die nur das Met-Enzym produzieren, sowie solche, die beide Enzymarten besitzen. Zubieta und sein Team spritzten 29 Freiwilligen eine Kochsalzlösung in den Kaumuskel. Während des Versuchs sollten die Probanden die Stärke des Schmerzes bewerten. Träger von zwei Val-Kopien waren deutlich schmerztoleranter als die Träger zweier Met-Kopien. Probanden, deren Erbgut die Anlagen für beide Enzyme enthielt, lagen mit ihrer Schmerztoleranz genau in der Mitte. Offenbar ist die Met-Variante des Enzyms weniger aktiv und baut den Botenstoff Dopamin langsamer ab als die Val-Variante. Da Dopamin die Wirkung von schmerzlindernden Substanzen im Gehirn unterdrückt, fällt der Schmerz für Met-Träger heftiger aus. (Science, Bd. 299, S. 1240; Berliner Zeitung, 21.2.03) (sb)

Quelle: http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/alte_seite/gid/TEXTE/ARCHIV/PRESSEDIENST_GID157/MEDIZIN157.HTML

 

Weiterer Beitrag zu  COMT Catechol-O-Methyltransferase

 


Für Fachpersonen gibt es zu dem Thema ein Online-Seminar  workshop-comt-mthfr-gst

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