Die Multiple Sklerose (MS) ist gekennzeichnet durch einen chronisch entzündlichen Prozess, welcher die Myelinschicht der Nerven zerstört. MS ist eine autoimmune, meist postinfektiöse Erkrankung, welche sich entsprechend der genetischen Veranlagung entwickelt.
Betroffen sind häufiger Frauen (70%) als Männer (30%), der Altersgipfel scheint in letzter Zeit immer mehr abzunehmen.
Folgende Faktoren scheinen bei der MS beteiligt zu sein:
- 50-fach häufigere Erkrankungen, in der nördlichen Hemisphäre, verglichen zu Äquator nahen Gebieten.
- HLA- Disposition, relativ selten bei HLA A3 und B7
- Häufig bei HLA-DR2 und HLA DQ2 (wichtigster Marker) und HLA-Dr3 (im Zusammenhang mit HLA-A1 und HLA-B8)
Virale Infekte: Masern, Staupe, Mumps, Parainfluenza 1 & 3, Röteln, Humanes Herpes Virus I und II, Varizella Zoster, Epstein-Barr-Virus, Cytomegalie, Humanes Herpes-Virus Typ 6, Coronoavirus, Adenovirus.
Östrogene und die Einnahme der Pille könnten evtl. auch eine Rolle spielen.
1997 wurde bei MS-Kranken das Humane Herpes-Virus Typ 6 im Liquor erstmals gefunden, während eines MS-Schubes steigt der Virus-Titer an, was ein Hinweis auf eine virale Aktivierung ist.
Des weiteres scheint es Zusammenhänge zwischen MS und Hepatitis-B- Impfungen zu geben.
Multiple Sklerose und Hepatitis B
Kürzlich wurde in einer amerikanischen Studie gezeigt, dass eine Impfung gegen Hepatitis B mit einem dreifach erhöhten Risiko für Multiple Sklerose assoziiert ist. Die Studie basiert auf der Auswertung der Daten von ca. drei Millionen Briten und ergab einen Risikofaktor von 3,1.
Sowohl das englische Gesundheitsministerium als auch die WHO halten an den bestehenden Impfempfehlungen gegen Hepatitis B fest. Die Datenlage sei nicht ausreichend, um die Impfprogramme anzupassen oder gar zu stoppen.
Die französische Behörde (l’Agence française de Sécurité Sanitaire) hat noch nicht Stellung bezogen und analysiert zur Zeit die vorliegenden Daten.
Quelle:
_Le Moniteur de Pharmacies, Nr.2559, 2004 _Neurology, Nr.63, 2004
Inwieweit z.B. eine chronisch toxische Belastung im Zahnbereich für die Zerstörung der Bluthirnschranke verantwortlich gemacht werden kann, wurde leider niemals untersucht, scheint aber durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Quecksilber, Silber und Zinn, sind hochtoxisch und dringen in das Zentralnervensystem ein.
Einige Forscher haben auch einen Zusammenhang zwischen der MS und zerstörenden Fettsäuren gefunden.
Es wurde aber nachgewiesen, dass bestimmte Substanzen die Entzündung fördern. Eine davon ist die Arachidonsäure, sie ist quasi der Brennstoff für die Entzündung. In der Nahrung finden wir die Vorstufe zur Arachidonsäure in Form der Linolsäure.
Menschen mit entzündlichen degenerativen Erkrankungen, sei es nun MS oder Rheuma, sollten eine Linolsäure-arme Diät einhalten. Wer darüber mehr nachlesen will findet die Grundlagentheorie im Buch von Dr. Olaf Hebener: Fundamente der Hoffnung. Die Erkenntnisse von Dr. Hebener haben einen grossen Einfluss darauf, wie wir die Therapie für unsere MS- und Rheuma-PatientInnen zusammenstellen.
Eine sehr anschauliche Erläuterung der Theorie gibt der Film „Lorenzo’s Öl“, anhand einer wahren Erkrankung eines kleinen Jungen wird aufgezeigt, wie die „falschen Fettmoleküle“ die Myelinscheide der Nerven zerstören. Lorenzo’s Öl
Für unsere PatientInnen (ein Dank an alle, die mich darauf hingewiesen haben!) noch ein Link; hier finden Sie fast alle Lebensmittel mit ihrem Linolsäuregehalt: Tabelle
Wer noch mehr möchte, kann sich das Kochbuch nach Dr. Uwe Fratzer besorgen; „Gib Dir eine Chance. Das Kochbuch zur linolsäurearmen Ernährung“ von Andrea Falke .
Klinisches Bild
Meist verläuft die Krankheit in Schüben, Symptome können sein: Empfindungsstörungen, motorische Schwächen, Entzündung des Sehnervs, Funktionsstörung des Blasenschliessmuskels, Sprachstörungen.
Therapie
Die Therapie ist in jeden Fall individuell, dennoch gilt grundsätzlich:
Entgiftungstherapie, Milieu-Umstimmungstherapie, Behandlung der individuellen viralen oder bakteriellen Belastungen, Darmsanierung, Immuntherapie abhängig von Immunstaus und Serologie.
In homöopathischer Verdünnung sind körpereigene Nervenregenerationsfaktoren TGFß (Transforming Growth Factor), CNTF ( Ciliary Neurotrophic Factor) und GDNF ) Glial Cell-Line Derived Neurotrophic Factor) erhältlich, diese unterstützen die Wiederherstellung der Myelinscheiden.
Rapuani ® kann für die Behandlung der Sehnerventzündung eingesetzt werden. Eine sogenannte „Immunmodulation“ kann mittels Isopathischer Medikamente nach Prof. Enderlein (Frima Sanum®) jetzt begonnen werden; oft ist dies auch parallel zur Entgiftungstherapie möglich. Wichtigster therapeutischer Faktor ist die Mikroimmuntherapie .
(17. 2. 2010) Neuste Forschungen bezüglich EBV ergaben, das wovon wir schon immer reden:
Epstein-Barr-Virus ist beteiligt an der Entstehung von autoimmunen Erkrankungen sowie insbesondere von Multipler Sklerose.
Links zu den Studien:
Temporal Relationship Between Elevation of Epstein-Barr Virus Antibody Titers and Initial Onset of Neurological Symptoms in Multiple Sclerosis
Context Infection with Epstein-Barr virus (EBV) has been associated with an increased risk of multiple sclerosis (MS), but the temporal relationship remains unclear.
Objective To determine whether antibodies to EBV are elevated before the onset of MS.
Design, Setting, and Participants Nested case-control study conducted among more than 3 million US military personnel with blood samples collected between 1988 and 2000 and stored in the Department of Defense Serum Repository. Cases were identified as individuals granted temporary or permanent disability because of MS. For each case (n = 83), 2 controls matched by age, sex, race/ethnicity, and dates of blood sample collection were selected. Serial samples collected before the onset of symptoms were available for 69 matched case-control sets.
Main Outcome Measures Antibodies including IgA against EBV viral capsid antigen (VCA), and IgG against VCA, nuclear antigens (EBNA complex, EBNA-1, and EBNA-2), diffuse and restricted early antigens, and cytomegalovirus.
Results The average time between blood collection and MS onset was 4 years (range, <1-11 years). The strongest predictors of MS were serum levels of IgG antibodies to EBNA complex or EBNA-1. Among individuals who developed MS, serum antibody titers to EBNA complex were similar to those of controls before the age of 20 years (geometric mean titers: cases = 245, controls = 265), but 2- to 3-fold higher at age 25 years and older (cases = 684, controls = 282; P< .001). The risk of MS increased with these antibody titers; the relative risk (RR) in persons with EBNA complex titers of at least 1280 compared with those with titers less than 80 was 9.4 (95% confidence interval [CI], 2.5-35.4; P for trend <.001). In longitudinal analyses, a 4-fold increase in anti-EBNA complex or anti–EBNA-1 titers during the follow-up was associated with a 3-fold increase in MS risk (EBNA complex: RR , 3.0; 95% CI, 1.3-6.5; EBNA-1: RR, 3.0; 95% CI, 1.2-7.3). No association was found between cytomegalovirus antibodies and MS.
Conclusion These results suggest an age-dependent relationship between EBV infection and development of MS.
Hier wird nachgewiesen, dass erhöhte Titer von EBV-Antikörpern im Serum für ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Multipler Sklerose sprechen.
Oakland – Patienten mit multipler Sklerose (MS) haben bereits 15 bis 20 Jahre vor Ausbruch der Erkrankung erhöhte Antikörper-Titer gegen das Epstein-Barr-Virus (EBV) im Blut. Die zeigt eine Fall-Kontroll-Studie in den Archives of Neurology (2006; 63: doi:10.1001/archneur.63.6.noc50328), die damit die so genannte Infektionshypothese der Erkrankung stützt.
Originaltext der Studie: Studie MS und EBV
Haben wir Erfolge?“ eine immer wieder gestellte Frage: Erfolge
Die hier beschriebenen Theorien werden auch in dem Buch Multiple Sklerose von Jürg Kesselring beschrieben.